Jetzt Mitte März jährt sich das Flugverbot für das Krisenmodell. Im Teil 1 unseres Beitrags umrissen wir diese 12 Monate. …
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Was reimt sich auf Fly? Dubai. Oder stellten die Airline-Macher die Reimfrage einstens umgekehrt … wie auch immer: Mit dem griffigen Namen Flydubai hakt sich die arabische Airline im Flugwelt-Ohr ein und bleibt im kollektiven Passagiergedächtnis hängen. Schnell entwickelt sich Flydubai zu einer festen Größe im Billigflug-Business.
Der Tiefschlag folgt 8 Jahre nach dem Jungfernflug an einem Samstag im März. Ein rabenschwarzer Flydubai – Tag, an dem die arabische Airline Federn lassen musste, der sie dennoch nicht dauerhaft in die Knie zwang. Dazu später mehr.
Nach Emirates nun Flydubai – ein Emirat, 2 Fluggesellschaften. Wie die große Emirates-Airline fliegt Flydubai ebenfalls unter dem staatlichen Owner-Dach des Emirats Dubai. Flydubai und Emirates kommen also aus demselben Stall, mit Heimatflughafen in Dubai. Anfangs nimmt die große Schwester die kleine Schwester an die Hand. Doch die Kleine wächst schnell, geht eigene Wege und wird kein Teil der Emirates Group, bis heute nicht. Als Klein-Billig-Schwester bewegt sie sich in punkto Flottengröße, Preisen und Komfort zwar in vergleichsweise „unteren“ Sphären – doch da behauptet sie sich ziemlich gut.
57 Flugzeuge (*) im blau-orangefarbenen Flydubai-Schriftzug, allesamt aus der Boeing-Family, ziehen jährlich zirka 11 Millionen Passagiere (**) durch die Lüfte. Zum Vergleich: Die Flotte der groß-goldenen Schwester Emirates umfasst 268 Flugzeuge (***)
(*) Stand August 2019
(**) gemäß Flydubai-Angaben für das Jahr 1018
(***) Stand November 2019
Konsequent orientiert sich Flydubai an den abgemagerten Preisen anderer Billig-Airlines. Kunden schätzen zudem die durchsichtige Preisgestaltung ohne verstecke Kosten. Die Kehrseite der Low Cost-Airline offenbart ein Blick bei Tripadvisor. Da wird geschimpft über harte, durchgesessene Sitze, kostenpflichtiges Entertainment, defekte Bildschirme, unzumutbares Essen. Andere schreiben lapidar „man kriegt was man zahlt.“ Aber auch so: „Flug war pünktlich, Flieger sauber, Personal okay.“
Die Umsätze springen Jahr für Jahr weiter in die Höhe, zuletzt (2018) auf rund 1,5 Milliarden Euro. Dumm, dass die Kosten heftig mitspringen und neuerdings von oben auf die Umsätze spucken: Steigende Treibstoffkosten, treibende Zinssätze und unvorteilhafte Wechselkurse zerren immer heftiger am Gewinn; im Jahr 2018 ringen die Kosten sie endgültig nieder – die Airline meldet VERLUST! Was nun? Chairman Scheich Ahmed bin Saeed Al Maktoum fackelt nicht lange und gibt eine neue Devise aus. Synergien sollen es richten.
… und lässt die zwei Schwestern Flydubai und Emirates wieder näher zusammenrücken: Seit Ende 2017 sitzen beide in einem „Luftboot“. So will man fortan von besserem Know-how-Transfer in beide Richtungen profitieren. Noch richtungsweisender die operative Seite der Kooperation – aufeinander abgestimmte Flugpläne, nahtlose Anschlussflüge im gemeinsamen Streckennetz mit über 200 Zielen, ein gemeinsames Vielfliegerprogramm.
Beide Airlines betonen, weiterhin selbständig unterwegs zu sein, mit voneinander getrennt agierenden Management-Teams.
Samstag, 19. März 2016. Frühmorgens beim Landeanflug auf die südrussische Stadt Rostov-on-Don entgleitet den Piloten das Höhenruder … 60°-Sturzflug … mit 600 Stundenkilometern rammt die erst fünf Jahre alte Boeing 737-800 in den Boden und verglüht in einem Feuerball. Keiner der 62 Insassen kommt mit dem Leben davon. Wie konnte es zu einer solchen Katastrophe kommen? Starke Winde ließen die Piloten zuvor zwei Stunden lang über der Stadt kreisen. Doch die gefährlichen Scherwinde ließen nicht nach. Ausreichend Kerosin für weiteres Kreisen oder für eine Ausweichlandung auf einem anderen Flughafen war eigentlich an Bord. Und trotzdem wurde die Landung in dieser gefährlichen Gemengelage eingeleitet.
Crash wegen Pilotenfehler? Menschliches Versagen? In den folgenden Wochen werden schwere Vorwürfe laut. Von permanent übermüdeten Piloten ist die Rede, von unzumutbaren Belastungen und massivem Druck, sogar von „diskreten“ Einsätzen außerhalb jeglicher offiziellen Pläne. Welche Maßnahmen die Luftaufsichtsbehörde der VAE daraufhin konkret ergreift, entzieht sich unserer Erkenntnis. Immerhin scheint sich nach deren Intervention die Lage der Flydubai-Piloten spürbar gebessert zu haben. Safety first!
Flydubai-Passagiere berichten über ihre Flüge von Dubai zum Kilimanjaro Airport (JRO) im Juli und retour im September 2019:
In unserer Serie `Airline-Check´ schaut WingMag ausgewählten Airlines über die Schulter, hinter deren Düsen, Propeller und auf die Teller. Dabei wollen wir euch nicht nur mit gängigen Infos füttern, die ihr mit ein, zwei Klicks auf entsprechenden Portalen sowieso findet. Auch nach lückenloser Geschichts-Chronik, Flottenbeschreibung im Detail oder ähnlichem steht uns nicht unbedingt der Sinn. Vielmehr stöbern wir das Besondere für euch auf und geben zudem hilfreiche Fluggast-Erfahrungen an euch weiter.
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