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Vom 30. Dezember um 00 Uhr bis zum 01. Januar um 24 Uhr rief die Gewerkschaft UFO (Unabhängige Flugbegleiter Organisation) die Flugbegleiter von Germanwings zum Streik auf.
Bisher konnte im aktuellen Flugbegleiter-Tarifstreit der Lufthansa-Tochter Germanwings keine Lösung gefunden werden, daher wird nun gestreikt. Dennoch möchte UFO nicht gleich alle Register ziehen – ein Glück für die Passagiere. Man gebe dem Konzern die Möglichkeit, Tarifforderungen zu erfüllen, bevor ab dem 2. Januar möglicherweise weitere Streiks verkündet werden.
Die Mehrheit der Flugbegleiter bei der Lufthansa werden von UFO vertreten, die Gewerkschaft fordert: Lohnsteigerungen von zwei Prozent, höhere Spesen und Zulagen sowie eine Änderung der Regelung für Saisonkräfte, die einen einfacheren Übergang in ein reguläres Angestelltenverhältnis ermöglicht. Teil des Tarifstreits ist außerdem eine längerfristige Vereinbarung über das schrittweise Abschmelzen von Altersvorsorge-Leistungen für die Beschäftigten.
Beide Seiten stimmten einer Schlichtung zu und die berufenen Schlichter führten mehrere Gespräche. Von der Lufthansa wurde der ehemalige Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, berufen. Die Wahl von UFO fiel auf den früheren SPD-Chef, Matthias Platzeck. Weitere Gespräche könne es möglicherweise im Januar geben, ein Termin wurde noch nicht bestätigt.
Im November gab es bereits einen zweitägigen Streik bei der Lufthansa, der die Passagiere deutlich härter traf als der Germanwings-Streik über den Jahreswechsel: 1.500 ausgefallene Flüge, rund 200.000 betroffene Passagiere. Dieses Mal soll es sich sich „nur“ um rund 100 Flüge handeln.
Den Streik im November nutzte UFO unter anderem dazu, ihre Handlungsfähigkeit zu demonstrieren, nachdem sich die Gewerkschaft durch interne Reibereien selbst schwächte. Diese führten immerhin zum Rücktritt mehrerer Vorstandsmitglieder und gingen mit Untreue-Vorwürfen einher, bis hin zu noch nicht abgeschlossenen staatsanwaltlichen Ermittlungen.
Die Lufthansa ging sogar soweit, die Gewerkschaftseigenschaft von UFO infrage zu stellen. Doch den daraus resultierenden Gerichtsprozess entschied UFO für sich. Laut Hagen Lesch, Tarifexperte des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), sei das Vertrauen auf beiden Seiten verloren gegangen. Der frühere UFO-Chef und einstige Kabinenchef Nicoley Baublies wurde bereits mehrfach von der Lufthansa gekündigt und auch gegen die aktuellen Vorsitzenden, Sylvia de la Cruz sowie Daniel Flor, gäbe es mehrere Klagen des Konzerns. Diese Baustellen sollten aufgearbeitet werden, doch die Lufthansa lehnt ab.
Lesch forderte die Lufthansa auf, im Tarifstreit einen Mediator einzuschalten – noch vor der Fortführung des Schlichtungsverfahrens. Dieser solle zuerst in Erfahrung bringen, ob auch wirklich beide Parteien dazu bereit seien, miteinander zu verhandeln. Insbesondere UFO brauche Gewissheit, dass sie von Lufthansa als Verhandlungspartner ernstgenommen werden. Ein solches Vorgehen könnte eine weitere Eskalation möglicherweise verhindern.
Doch es wird bei weitem nicht nur Verständnis für UFO laut … Scharfe Kritik kam unter anderem von Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt. Laut ihm sei der UFO-Streik während des Schlichtungsverfahrens nicht nachzuvollziehen. „In einer Schlichtung lässt man einander in Ruhe. Das kommt jetzt aus heiterem Himmel. Deshalb scheint mir das vor allem eine Profilneurose des bisherigen Ufo-Vorsitzenden zu sein“, so Großbongardt. Zum einen verderbe man mit diesem Vorgehen unzähligen Germanwings-Passagieren den Weihnachtsurlaub, zum anderen werde der Erfolg des laufenden Schlichtungsverfahrens riskiert.
Nicht nur Großbongardt, sondern auch Branchenexperte Cord Schellenberg sieht UFO in der Kritik. Er beurteilt den Zeitpunkt ebenfalls mehr als unangemessen, da insbesondere der Weihnachtsurlaub von Familien betroffen sei. Zudem müsse man realistisch bleiben: Die Gehälter seien bei Lufthansa immer noch führend in der Branche, doch das könne so nicht bleiben. „Die Mitarbeiter müssen verstehen, dass es die alte Lufthansa so in Zukunft aber nicht mehr geben kann. Es sollten nicht weiterhin Tarifregelungen deutlich über dem Branchenschnitt eingefordert werden“, betont Schellenberg.
Schellenberg’s Kritik gilt jedoch nicht alleine der Gewerkschaft, sondern auch der Fluggesellschaft. So sei die zuvor gefahrene Strategie, nach der die Gewerkschaftseigenschaft von UFO gerichtlich in Frage gestellt wurde, nicht vorteilhaft gewesen. Man hätte sich bewusst sein müssen, dass dies Konsequenzen habe. Da Lufthansa, wie alle Airlines, in intensivem Wettbewerb stehe, könnte sich der Konzern das eigentlich nicht erlauben.
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