Jedes Kind kennt sie: die weißen Streifen, die sich wie feinstverteilte Daunen hübsch anzuschauen über den Himmel ziehen. Forscher haben …
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Alle zwei Jahre im November tauschen Flug-Enthusiasten Novemberkälte und Laubmodergeruch ein gegen die glühende Sonne und den Geruch verbrannten Kerosins in der Luft am Dubai-World Central International Airport. Da darf natürlich auch WingMag nicht fehlen!
Das Flaggschiff der Emirates, der Airbus A380, hatte beim Auftakt die Nase vorn, dicht gefolgt von einer schlanken Gefolgschaft wendiger Jagdflieger.
Man kann darüber spekulieren, welche Überlegung dazu geführt hat, die Pole-Position einem Flugzeugtyp einzuräumen, der einer sterbenden Spezies angehört. Vielleicht war es eine Geste der Wiedergutmachung für die hochpeinliche Lage, in die man die Airbus-Verantwortlichen bei der letzten Dubai Air Show im Pressesaal 6 gebracht hatte, als die Boeing-Manager in den Saal strömten und sich die Airbus-Manager mit blassen Gesichtern davonstahlen. Der ausgebliebene Deal war dann ja auch zum Todesstoß für den A380 geworden – die Produktion wurde eingestellt.
Vielleicht sehen die Airbus-Verantwortlichen aber auch Chancen für eine Zweit-Vermarktung und wollten diese pushen? (WingMag wird in Kürze über das Schicksal der verbleibenden A380 berichten.)
An Flugakrobatik wurde den Zuschauern einiges geboten:
Die heimische Formationsstaffel der UAE, der Vereinigten Arabischen Emirate, heißt Al Fursan („die Ritter“). Ihre „Rüstung“ ist in Gold und Schwarz gehalten – Gold für den Wüstensand und schwarz für das Öl. Als einziges Team konnten sie den Himmel in vier Farben einfärben – und das taten sie in ihrer Vorführung auch – unter anderem mit einer Art DNA-Helix und mit einem romantischen Herz.
Die Patrouille de France in ihren Alpha-Jets bestach lieber mit atemberaubenden, weltmeisterlichen Flugfiguren.
Zum ersten Mal in Dubai dabei: die Saudi Hawks, gegründet 1998 zum 100. Geburtstag des Königreichs, mit der grün-weißen Lackierung auf der Unterseite, den Farben des House of Saud, was in Kombination mit den grün-weißen Rauch-Streifen ein fantastisches Himmelsbild ergab.
Aus England dann die einzige nicht-militärische Kunstflug-Staffel: The Blades, die in ihren kleinen, weniger als 700 kg leichten Propellermaschinen echte Akrobatik entfesselten, bei denen die Zuschauer schon mal das Atmen vergessen konnten.
Zum Flying Display gehörten noch weitere Highlights, zunächst hier die militärischen:
Die Gastgeber (UAE) waren mit einer F16 block 60 (desert falcon) vertreten, sowie einer Mirage 2000-9. Letztere demonstrierte einen sehr langsamen Vorbeiflug. Experten versicherten, dass sich auf diese Weise manchmal das gegnerische Radar täuschen lässt („hier kommt ein Hubschrauber“).
Das US-Verteidigungsministerium kam mit F15, F16, und einer F22 Raptor. Der Raptor-Pilot demonstrierte die ultra-fortschrittliche Flugsteuerung, indem er die Maschine steil in der Luft stehen – und sogar rückwärts am Himmel abwärts gleiten ließ! Da liefen die Videokameras heiß!
Der Star war natürlich die F35 Lightning II. Diese Maschine ist das erste Mal in Dubai zu sehen. Nach Expertenschätzungen ist ihr Entwicklungspotenzial erst zu 50 bis 60 Prozent ausgeschöpft. Mehr als 400 Maschinen sind schon in acht Nationen im Einsatz. Die A-Variante kann sogar senkrecht landen. Man munkelt, dass sie die Mirage des Gastlandes ablösen könnte.
Die Royal Air Force kam mit einer 5er-Staffel Eurofighter Typhoon. Der Kommentator passierte übrigens ein Versprecher: Er sagte Tornado (ja ja, beides Stürme!) Das hat er dann zum Anlass genommen zu erwähnen, dass es in England tatsächlich Leute gibt, die sich privat einen Tornado ersteigern und in ihren Park stellen!
Präsident Macron schickte – wie in Paris – wieder die Rafale in der „seetüchtigen“ Ausführung. Erkennt man gut am Fahrgestell, das schräg ausgestellt ist – so kann die Maschine sicher auf einem Flugzeugträger aufsetzen.
Zum nicht-militärischen Flying Display gehörten dann folgende:
Ohne Passagiere bewegten sich die beiden Vertreter der großen rivalisierenden Airlines in beeindruckender Weise so am Himmel, wie man es nie sieht, wenn Passagiere an Bord sind – denn dann würden denen auch die Getränke nicht im Glas bleiben:
Kein Wunder, dass dieser Airbus-Vertreter auch Abschlüsse einheimsen konnte: Rolls-Royce Motoren neuester Generation (Trent 7000), aerodynamische Verbesserungen, die vier Meter zusätzliche Flügelbreite bringen (Sharklets), 7.200 Seemeilen Reichweite bei mehr Einsparung an Flugbenzin. Dank fortschrittlicher Avionik kann dieser Flieger innerhalb 15 Minuten starten, wenn es sein muss.
Und Moment! Seine Sitze sind jetzt 45 cm breit.
Dieser große Flieger glitt mit leiser Eleganz über den Himmel und war eine Augenweide in glänzend rosa und violett. Zum einen bedankte sich Boeing mit dem Design „Dreams take flight“ bei seiner Belegschaft und ihrem gemeinnützigen Spendenfundus („Employees Community Fund of Boeing“, ECF), der seit Bestehen mittlerweile eine Milliarde an Spendengeldern für lokale Wohltätigkeitseinrichtungen überall in den USA aufgebracht hat. Zum anderen ist es das erste Mal, dass ein Flugzeug komplett foliert abgenommen wurde. Vorbei sind also die Zeiten, dass eine Farblackierung den Charakter eines Flugzeugs über 10 bis 15 Jahre bestimmt hat. Da tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf…
Diesmal ist die Frage, wie sich die beiden großen Player, Boeing und Airbus denn geschlagen haben, ziemlich witzlos. Angesichts der Ausgangslage war es wohl eher die Frage, wie sich Boeing halten konnte, da das Debakel um die 737 MAX noch immer nicht ausgestanden ist und offenbar so starke Kräfte im Unternehmen bindet, dass sich auch die Auslieferung von bestellten 50 777-X an Emirates von Juni 2020 auf weit in 2021 hinein verschiebt.
Hier die wichtigsten Abschlüsse:
Mit 84.043 Besuchern und über 100 Flugzeugen war die 16. DAS die größte ihrer Art. (Zum Vergleich: 2017 79.380 Besucher). Schaut man jedoch die Auftragsbücher an, so gab es 2017 noch Orders in Höhe von 113,8 Mrd. USD, in diesem Jahr: 54,5 Mrd. USD.
Warten wir, was 2021 bringen wird. Bis dahin könnt ihr euch die Zeit mit den Bildern auf unserem Instagram-Account vertreiben.
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