Ein Moment des Nervenkitzels für viele Passagiere: Der Flugzeugstart, bei dem man in den Sitz gedrückt wird. Doch wie kann …
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Friedlich ist es hier auf dem Flugplatz Aachen-Merzbrück – und ruhig, genau wie das „unbekannte Flugobjekt“ das am 11. Juni bei einem Presseevent mitten im Grünen vorgestellt wurde. Wir von WingMag waren für euch dabei, als das futuristische Modell des Kleinflugzeuges enthüllt wurde. Deutschland auf dem Weg in die Zukunft, mit moderner und nachhaltiger Mobilität …
Urban Air Mobility macht immer häufiger die Schlagzeilen. Derzeit arbeitet ein Team aus Forschern und Forscherinnen der RWTH Universität Aachen sowie der FH Aachen an einem Taxi der besonderen Art: Das Silent Air Taxi. Vorgestellt wurde das zukunftsweisende Projekt vor mehr als 100 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Die prominenten Gäste unterstreichen, dass es sich bei dieser Innovation keinesfalls um ein kleines Nischenprojekt, sondern um ein sogenanntes „Leuchtturm-Projekt“ handelt. Unter anderem Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, NRW-Verkehrsminister sowie Marcel Philipp, Oberbürgermeister der Stadt Aachen waren unter den Rednern.
Die einführenden Worte von Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, verraten bereits viel über die Hoffnungen, die in das Projekt Silent Air Taxi gesteckt werden:
Umweltfreundliche und bezahlbare Flugtaxis können zur Mobilität in unseren Ballungszentren einen wichtigen Beitrag leisten. Das Silent Air Taxi, ein leises und emissionsarmes Hybrid-Kleinflugzeug, ist die nächste Innovation alternativer und klimaschonender Mobilitätslösungen ‚made in Nordrhein-Westfalen‘. Es ist immer wieder beeindruckend, wie hier am Forschungsstandort Aachen Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft Hand in Hand aus futuristischen Visionen konkrete, alltagstaugliche Technologien für eine nachhaltige Mobilität entwickeln. So wird wissenschaftliche Exzellenz in industrielle Produktion umgesetzt.
Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
In mehreren Talk-Runden wurde der Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück, der Standort Aachen, die Forschungspartner sowie das Silent Air Taxi vorgestellt. Dann der Trommelwirbel… Die Enthüllung des Silent Air Taxi, derzeit noch im Verhältnis 1: 5. Doch hoffentlich bald Realität.
Verstopfte Straßen, lärmende Motoren, stinkende Abgase und regelmäßiger Feinstaubalarm – so sieht es derzeit in vielen Städten, auch in Deutschland, aus. Nicht gerade so, wie man sich die Zukunft wünscht. Neben einer Entspannung der Verkehrslage sowie einer Entlastung der Hauptverkehrsträger sind die Reduzierung von Lärm und Emissionen Themen, über die wir nicht mehr hinwegsehen können. An allen diesen Punkten setzt das Silent Air Taxi an.
Der Nutzen des Silent Air Taxi geht jedoch noch weiter. Individuelle Reisezeiten können signifikant eingeschränkt und Tagesabläufe flexibler gestaltet werden. Insbesondere für Business-Reisende würde ein Lufttaxi-Service die Wende bedeuten. Reisen, die vorher einen ganzen Tag mit Bus und Bahn in Anspruch genommen haben, könnten in kürzester Zeit absolviert werden. So bleibt weniger produktive Zeit „auf der Strecke“ …
Laut Professor Peter Jeschke, Professor der RWTH Aachen University und einer der CEOs der e.SAT GmbH, leben mehr als 80 Prozent der Bevölkerung weniger als 25 Kilometer entfernt von kleinen Flughäfen und -plätzen. Die Entfernung zu internationalen Flughäfen ist jedoch deutlich größer. Es biete sich daher an, Flüge zwischen kleinen Flughäfen zu ermöglichen. Dieser Bedarf solle mit dem Silent Air Taxi abgedeckt werden.
Unser Verständnis von innovativer Luftmobilität orientiert sich konsequent an den Bedürfnissen des Kunden. Das sind kürzere Reisezeiten, Pünktlichkeit und Flexibilität gegenüber den individuellen Bedürfnissen.
CEOs der e.SAT GmbH Prof. Peter Jeschke und Prof. Frank Janser
Kaum vorstellbar, wieviel Arbeit und Zeit hinter dem kleinen Modellflieger stecken: Vier Jahre Vorbereitungszeit, unzählige Patentanmeldungen, mehrere strategische Kooperationen sowie die Gründung der e.SAT GmbH. Hier einige Eckdaten rund um das Silent Air Taxi:
Stellt euch den unglaublichen Lärm vor, wenn reguläre Hubschrauber die Aufgabe von Lufttaxis übernehmen würden. Der ein oder andere Anwohner von Flugplätzen würde bei dieser zusätzlichen Belastung sicherlich bald „in die Luft gehen“, was die ohnehin bereits hitzige Debatte um Fluglärm weiter anheizen würde.
Bei der Konstruktion des Silent Air Taxi wurde daher ausdrücklich auf eine möglichst geringe Lärmbelastung geachtet (wie der Name schon verrät). Ein großes Glück, wenn man bedenkt, dass bereits in fünf bis zehn Jahren tausende dieser Mini-Flieger in unserem Luftraum unterwegs sein könnten.
Zu den wichtigsten Faktoren der Technologie des Silent Air Taxi gehören der einzigartige elektrohybride Antrieb sowie das strömungsmechanisch optimale Boxwingkonzept.
Neben einer normalen Turbine verfügt das Silent Air Taxi über einen Elektromotor. Erst dadurch wird die besonders leise Betriebslautstärke ermöglicht. Die e.SAT Powertrain GmbH, ein Tochterunternehmen der e.SAT GmbH, ist Hersteller von elektrohybriden Antrieben.
Neben dem neuartigen Antrieb ist auch die besondere Boxwing-Flügelform ein Faktor, der leises Fliegen möglich macht. Das neu entwickelte Lufttaxi ist wie eine Art Doppeldecker konzipiert, der mit einer Spannweite von nur zehn Metern auskommt.
Nach rund vier Jahren intensiver Arbeit, wurde das Modell des Silent Air Taxi vorgestellt. Doch wann geht es wirklich in die Luft?
Für das Partnernetzwerk wird die Zeit bis zum Erstflug sicher wie im Flug vergehen.
Ein zukunftsweisendes und komplexes Projekt wie das Silent Air Taxi kann nicht im Alleingang entwickelt werden. Das war allen Beteiligten schnell klar. So ist es keine Überraschung, dass verschiedene Akteure aus Wissenschaft und Industrie daran beteiligt sind. Federführend sind die RWTH Aachen University, der RWTH Aachen Campus, die FH Aachen sowie die neu gegründete e.Sat GmbH als Hersteller von elektrohybriden Flugzeugen. Mehr als 50 Experten entwickeln und bauen am Standort Aachen.
Ich bin beeindruckt, wie erfolgreich, strukturiert und schnell die Projektpartner dieses Projekt bis hierhin entwickelt haben. Viele unterschiedliche Kompetenzen werden benötigt, um ein derart neues Flugobjekt zu entwickeln und die Orchestrierung der einzelnen Institute und Personen hat hier sehr gut funktioniert.
Dr. Tim Grüttemeier, Städteregionsrat
Als außeruniversitäre Forschungseinrichtung ist auch das Fraunhofer IPT an der Entwicklung von Triebwerkskomponenten beteiligt. Mehr über die Zusammenarbeit mit Fraunhofer IPT sowie die Zukunft elektrohybrider Antriebe und der Brennstoffzelle als Energiewandler im Flugzeug erfahrt ihr in Kürze in einem Interview mit Dr.-Ing. Christoph Baum, Geschäftsführer des Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT.
Neben der Wissenschaft sind mehrere etablierte Großunternehmen der deutschen Luftfahrtbranche beteiligt. Dazu gehört auch die MTU Aero Engines AG:
Für die MTU Aero Engines ist das Silent Air Taxi ein mutiges und überzeugendes Zukunftskonzept, das sehr hohe Realisierungschancen hat. Deshalb beteiligen wir uns daran nicht nur inhaltlich als Technologiepartner sondern auch an der e.SAT Powertrain GmbH.
Lars Wagner, Vorstand Technik, MTU Aero Engines
Für eine Region wie Nordrhein-Westfalen, die wirtschaftlich nach wie vor stark abhängig von aussterbenden Industrien wie dem Abbau von Braunkohle ist, stellt das Projekt Silent Air Taxi eine große Chance dar. Durch die Energiewende wegfallende Arbeitsplätze könnten in innovativen Bereichen wie der Luftverkehrsmobilität neu geschaffen werden. Nicht verwunderlich, dass das Silent Air Taxi vom Bundesland gefördert wird.
Auch Hendrik Wüst, NRW-Verkehrsminister, betonte, welche Möglichkeiten sich für das Land Nordrhein-Westfalen eröffnen:
Projekte wie das Silent Air Taxi und der Ausbau des Flugplatzes Aachen-Merzbrück zum Forschungsflughafen zeigen, dass wir in Nordrhein-Westfalen gute Voraussetzungen haben, bei der Entwicklung innovativer Technologien vorne dabei zu sein. Wir unterstützen den Ausbau hier in Merzbrück, damit die Forschungen an Flugzeugen mit elektrischem Antrieb und an den Möglichkeiten des geräuscharmen Fliegens vorankommen. In einem bevölkerungsstarken und verkehrsreichen Land wie Nordrhein-Westfalen ist es richtig, mit dem Luftraum die dritte Dimension der Mobilität mitzudenken. Wir wollen, dass die Mobilität der Zukunft in Nordrhein-Westfalen erforscht und entwickelt und am besten auch produziert und eingesetzt wird. So leisten wir auch einen Beitrag für die Entwicklung des Rheinischen Reviers und können den Menschen in der Region eine neue Perspektive geben
Hendrik Wüst, NRW-Verkehrsminister
Aachen demonstriert wieder einmal seine Innovationskraft und sehr erfolgreiche Forschung und Entwicklung an den beiden Hochschulen. Mit dem Silent Air Taxi zeigen wir hier einmalig, welche wegweisenden Projekte bis zur Serienreife entwickelt werden können, wenn alle an einem Strang ziehen und dasselbe Ziel verfolgen.
Marcel Philipp, Oberbürgermeister der Stadt Aachen
Mit der Entwicklung des Projektes Silent Air Taxi am Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück geht ein neuer Stern am Horizont der Strukturentwicklung in der StädteRegion Aachen auf.
Helmut Etschenberg, Ehemaliger Städteregionsrat
Für die Entwicklung bis zur Serienreife ist die richtige Infrastruktur ausschlaggebend. Das Silent Air Taxi soll bis dahin am Flugplatz Aachen-Merzbrück weiterentwickelt werden. Um die idealen Voraussetzungen zu schaffen, wurden zahlreiche Forschungsanträge gestellt. Durch das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen erfolgt eine Förderung des Ausbaus in Höhe von vier Millionen Euro.
Mehr als 12,7 Mio. Euro sollen in die Weiterentwicklung des Forschungsflugplatzes Aachen-Merzbrück gesteckt werden:
Die Enthüllung des SAT war von großem medialen Interesse: Weitere Berichte findet ihr unter anderem beim WDR und bei n-tv. Vielleicht entdeckt ihr im Video ja den schwarzen Hoodie mit WingMag-Logo unter den Fotografen 😉
Überraschenderweise nicht! Ein Flug mit dem Silent Air Taxi soll in etwa so viel kosten wie ein 1. Klasse Bahnticket … Das lohnt sich!
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